Mittwoch, 12. August 2009

San Cristobal de Las Casas & Chiapas

Die heimliche Hauptstadt von Chiapas, der Region in Mexiko mit den meisten Nachkommen der Mayas, ist San Cristóbal de Las Casas. Eine wunderschoenes Kolonialstaedchen in dem gruenen Hochland von Sued-Mexiko.

Hier gibt es tolle Maerkte auf denen man superguenstig Essen kann oder aus dem vielfaeltigen Kunsthandwerk der Mayas auswaehlen kann. Es gibt auch wunderschoene Kirchen und ein interssantes Maya-Medizin-Museum.


Neben einem kleinen aber feinen Nachtleben kann man auch viele Ausfluege in die Umgebung machen. Highlights waren:

- Canyon de Sumidero: Eine Schlucht, die man mit einer Lancha, einem landestypischen Motorboot, befahren kann. Bin mit Anja und Fergus mit einem Taxi hingeduest (der Taxifahrer unten im Bild heisst uebrigens Marco Antonio :).

Im Canyon selbst gibt es Flusskrokodile (verschiedener Groesse, wie man auf den Fotos erkennen kann),

tolle Wasserfaelle

und die rasante Bootsfahrt ist schon ein Erlebnis fuer sich


- Das Zapatistendorf Oventik: Im Jahr '94 haben indigene Rebellen unter Fuehrung des Subcommandante Marcos San Cristóbal eingenommen und 11 Tage besetzt. Sie wollten damit auf die ungerechte Behandlung und Unterdrueckung der Mayabevoelkerung aufmerksam machen. Seitdem hat sich nicht viel verbessert und der Kampf geht (derzeit aber gewaltfrei) weiter. Es gibt mehrere sogenannte Caracoles, Doerfer, in denen die mexikanische Zentralregierung keine Authoritaet hat und von den Zapatisten, den rebellen, selbst verwaltet werden. Eines davon, Oventik, habe ich mit ein paar mexikanischen Bekannten und einem Australier besucht. Ist schon ein kleines Abenteuer, da man am Eingang des Dorfes von einem vermummten Zapatista in Empfang genommen wird. Dann wird einem der reisepass abgenommen (muss man dabei haben) und nach einem kurzen Check wird man in eine Huette gefuehrt, wo drei weitere, ebenfalls vermummte Rebellenkaempfer sitzen und einen befragen, wo man her sei, was man von Beruf sei und was die Beweggruende des Besuches seien.

Die Prozedur wiederholt sich in der naechsten Huette, in die man gefuehrt wird und auch in der darauf folgenden muss man die fragen nochmals beantworten. Dann darf man Fotos machen und Fragen stellen. Das ganze Dauert so 1,5 Stunden und ist schon sehr interessant. Das Dorf selbst ist mit Murales, Mauergemaelden, geschmueckt und alles so den Anschein von Unabhaengigkeit und Selbstverwaltung erwecken.

In wieweit das, was man da erzaehlt bekommt, der Wahrheit entspricht, kann ich schwer beurteilen, aber zwei Schweizer, die wir da getroffen haben, sind in Europa in der Sachen der Mayas engagiert und meinten, da wurde viel Scheisse gebaut werden von der mexikanischen Regierung. Den Mayas wuerde Land weggenommen, damit auslaendische Konzerne die Bodenschaetze ausbeuten koennten.

- Das Mayadorf Chamula: In der Kirche dieses Dorfes, zu dem ich mit einem Pferd geritten bin, wird ein aussergewoehnlicher Mix aus christlichen und heidnisch-mayareligioesen Elementen praktiziert. Die Kirche hat keine Baenke. Sie ist mit Stroh ausgelegt und die Mayas, die hier beten, zuenden Kerzen auf den Boden an, "opfern" Eier und verschuetten Cola und Fanta, um den Heiligen (eigentlich versteckte ehemalige Mayagottheiten) zu huldigen. Dabei wird in monotonen Lauten gebetet. Leider ist das Fotografieren strengstens verboten und ein Japaner, der das Gebot missachtete wurde vergangenes Jahr aus der Stadt gepruegelt. Deswegen nur Aussenaufnahmen...



So, meine Zeit in Mexiko ging dem Ende zu (ist nun auch schon wieder ein paar Wochen her *rotwerd*) und ich fuhr von Chiapas nach Guatemala... to be continued ;)